Freier Wille – Mein Wille geschehe


Harald Welzer «Endlichkeit als Befreiungsschlag», dieses spannende Interview zeigt einen Weg auf, wie das eigene Lebensdrehbuch mitgestaltet werden kann und wir nicht nur zufällig in unserem eigenen Leben anwesend sind und von diesem gelebt werden.Nachdem Welzer fast gestorben wäre, dachte er «natürlich», wie jeder dem dies geschieht, über sein Leben nach. Als Fazit verfasste er einen Nachruf auf sich selbst. Wer möchte er gewesen sein. Damit dies möglich werden kann, muss das Ziel jetzt mitten im Leben feststehen, damit sich dann das Sein danach ausrichten kann und überhaupt erst eine Chance besteht, dass es so kommen kann. Dass wir sterben, gehört zum Leben dazu, ob wir dies nun wollen oder nicht. Zumindest in dieser Form in der wir jetzt leben. Wie wir sterben und wie wir gelebt haben werden, das bestimmen wir selbst. Vielleicht nicht was alle Umstände betrifft, aber immer wie wir damit umgehen. Wer möchtest du gewesen sein?

 

Horx hat eine ähnliche Methode, das Leben von der Zukunft her zubetrachten. Im Jetzt die Schritte zu tun, die nötig sind, um eben  genauso dort anzukommen, wie wir es uns vorstellen können.

 

Allerdings hat diese Vorstellung auch seine Grenzen – wir können uns nämlich nur vorstellen, was wir erlebt oder irgendwo gesehen oder gehört haben. Damit ist unser Vorstellungspotenzial nur bedingt hilfreich, aber sicherlich besser, als einfach so vor sich hinzuleben und am Ende des Lebens...für Körper & Geist & Seele festzustellen, dass dies eigentlich nicht dem entspricht, was man wollte.

 

Bereuen tun die Menschen auf dem Sterbebett selten die verpasste Million, aber oft die verpassten Chancen in Beziehung zu sein mit den wirklich wichtigen Menschen im eigenen Leben. So gesehen, macht die Idee von Welzer Sinn, weil sie auf Werte und Haltungen ausgerichtet ist. Das können wir uns gut vorstellen. Wie möchte ich gewesen sein? Was möchte ich, dass die Menschen von mir sagen? Dazu muss ich nicht wissen, was das Leben mir auftischt. Doch ich kann mir vorstellen, wie mir das Aufgetischte schmecken wird, wie ich es geniessen kann, ob ich es teilen möchte, wie ich es würze
und wie ich es einteile.

 

Es ist also wertvoll sich über seine Haltungen, Charaktereigenschaften und die Werte Gedanken zu machen. Was ist mir wichtig? Welche Menschen beeindrucken mich und warum tun sie das? Dann zu schauen, was kann ichtun, um mir diese Eigenschaft zu  eigen zu machen. Meine Wille geschehe, beschränkt sich aktuell, wenn wir uns am Aussen orientieren, auf einen eher kleinen Bereich. Vieles im Aussen ist uns nicht zugänglich oder macht unter den gegebenen Umständen schlichtweg keinenSinn und schon gar keinen Spass. Doch vielleicht geht es hier um viel Grösseres. Im Alltag nutzen wir unseren freien Willen ständig - entscheiden uns für oder gegen Fleisch, dieses oder jenes Haarshampoo, wo und wie ich meine Freizeit verbringe. Das sind Entscheidungen, die ganz ohne Stress möglich sind. Der freie Wille in einer Luxusgesellschaft, ist genau das «luxus». Es ist auch einfach, sich für Spiritualität zu entscheiden, wenn ich ineinem geheizten Zimmer, auf dem Yogakissen sitzen kann und es mir an nichts mangelt. Es wird schon schwieriger, wenn ich mich für einen Weg entscheide, den nur wenige gehen und wenn es dann noch ein so grosses Thema ist, das auf allen Ebenen diskutiert wird. Wo meine Angst eine andere ist als die von anderen, ich riskiere auf vielen Ebenen, ausgeschlossen zu werden. Hier braucht es ganz schön viel Mut und im Moment auch Durchhaltevermögen, sich gegen
die grosse Masse zu entscheiden. Wo finde ich diese Kraft und den Mut, zu meinem freien Willen zu stehen? Nur in mir drin. Das heisst, ich muss mich nach innen bewegen, wenn das Leben im aussen chaotisch ist und mir keinedirekten Antworten bietet. Wo  kann ich jetzt ansetzen und wie schaffe ich den Raum in mir? Wirkliche Freiheit ist in uns, die kann uns niemand nehmen. Die
Gedanken sind frei, das besingt schon ein altes Kinderlied, das immer wieder vertont wurde. Doch dies bedeutet, dass ich bewusst denke, wahrnehme, wie und was ich denke.

 

Das ich spüren kann wovor habe ich Angst und was ist mein Weg? Wenn dies
jeder tun würde, dann kann ich den Weg der anderen akzeptieren und mich schlichtweg auf mich selbst konzentrieren. Das würde es meines Erachtens viel einfacher machen. Ich kümmere mich um mich und überlasse dies auch jedem anderen. So könnten wir uns gegenseitig stehen lassen. Damit dies möglich ist, muss ich aber genau dies tun; hineinhören, mich vielfältig informieren und dann eine ausgewogene Entscheidung treffen, zu der ich dann auch stehen kann und darf. Das Gute am freien Willen ist, dass ich mich jederzeit umentscheiden kann. Dies ist kein Fehler. Wenn ich heute etwas weiss, was ich gestern noch nicht wusste, ja dann wäre ich ja auch blöd, dies nicht in meine Überlegungen miteinzubeziehen und meine Entscheidung entsprechend anzupassen.

 

Die Adventszeit, die kommenden 10 Porttaltage vom 15. – 24.12, das Weihnachtsfest, die Rauhnächte ab dem 25.12. und der Jahreswechsel laden uns genau dazu ein. Nach innen zu schauen, zu horchen und zu fühlen. Uns gut um uns selbst zu kümmern, in Licht und Liebe zu baden. Das in uns zu finden was uns trägt, dies zu stärken und zu nähren. Wir sollten unser Immunsystem auf allen Ebenen umsorgen und wohlwollend schützen. Hier entstehen dann auch die Entscheidungen, die deinem freien Willen
entsprechen, wie du mit was umgehen möchtest, was du in die Welt verschenkst und welche Aufgaben du übernimmst - das Morgen werden darf, was du dir wünschst.


Welcher Mensch möchtest du gewesen sein?


Gerade diese weltweite grosse Krise fordert eine Antwort von jedem von uns. Die Aussage: «Hätte ich das nur gewusst……» gilt dabei nicht. Denn jeder ist in der Verantwortung, sich vielfältig zu informieren, um gute und freie Entscheidungen treffen zu können. Sich dabei zu verbinden, vernetzen und gegenseitig zu unterstützen, ist wohl eine gute Entscheidung. Ich wünsche uns allen eine «besinnliche» Zeit und die gemeinsame Kraft der Vision, in der die Liebe und das Licht alles berührt und erhellt, damit Heilung
auf allen Ebenen geschehen kann. Ich freue mich auf ein Wiedersehen, egal auf welchem Weg.


In Liebe
Christiane - Weltenwandlerin

lilaDuft

...meine Gedankenwelt

 

für Körper & Geist & Seele